Struktuierte Verkablung
Ein strukturiertes Verkabelungssystem ist eine Gebäudeverkabelung, die es ermöglicht alle Typen von Sprach-, Daten- und Video-Anwendungen zu unterstützen. Die Verkabelung muss hersteller- und systemunabhängig sein und ist Bestandteil der elektronischen Gebäudeausrüstung.
Die Verkabelungsnormen
Die internationalen Normen für strukturierte Verkabelungssysteme definieren die Mindestanforderungen an das installierte System und an die verwendeten Einzelkomponenten.
Die alte Norm: 1. Ausgabe von 1995
ISO/IEC 11801 : 1995 Ausgabe 1
Gültigkeitsbereich: International
DIN EN 50173 : 1995 Ausgabe 1
Gültigkeitsbereich: Deutschland
Die Einzelkomponenten wie Kabel und Anschlusstechnik werden nach Kategorien unterschieden:
Kategorien der Netzwerkomponenten: |
Kategorie 3: bis 16 MHz |
Kategorie 5: bis 100 MHz |
Kategorie 6: bis 250 MHz |
Kategorie 7: bis 600 MHz |
LWL-Komponenten |
Die Einzelkomponenten bilden nach der Installation die Übertragungsstrecke (Basic Link). Der Basic Link wird nach Übertragungsklassen eingeteilt:
Ürtragungsklassen des Basic Links: |
Klasse A: bis 100 kHz |
Klasse B: bis 1 MHz |
Klasse C: bis 16 MHz |
Klasse D: bis 100 MHz |
Klasse E: bis 250 MHz |
Klasse F: bis 600 MHz |
LWL |
Jede Übertragungsstrecke (Link) muss nach der Installation auf die Einhaltung der Grenzwerte nach Norm überprüft werden.
Folgende elektrische Grenzwerte sind definiert:
- Leitungslänge
- min. Rückflussdämpfung
- max. Dämpfung
- min. Nahnebensprechdämpfung
- NEXT
- min. ACR (ACR = NEXT Dämpfung)
- max. Gleichstromwiderstand
- max. Laufzeit
1st edition
Gültigkeitsbereich: International
DIN EN 50173: 2000
(EN 50173: 1995 + A1: 2000)
Gültigkeitsbereich: Deutschland
Die 1.Ausgabe der Norm von 1995 wurde ergänzt, damit die Anforderungen für den Betrieb von Gigabit Ethernet über Klasse D-Verkabelung erfüllt werden.
Die Klasse D-Grenzwerte von 1995 wurde geändert und neue Parameter eingeführt:
- PSNEXT
- PSACR
- ELFEXT
- PSELEXT
- Delay Skew
Parameter
Return Loss | Die Rückflussdämpfung ist ein Maß für die Reflexion des Sendesignalgs hervorgerufen durch Impedanzsprünge in der Verkabelungsstrecke. |
NEXT | Die Nahnebensprechdämfung (Near-end crosstalk) ist ein Maß für das Übersprechen zwischen zwei Paaren am nahen Ende der Verkabelungsstrecke. |
FEXT | Die Fernnebensprechdämpfung (Far-end crosstalk) wird am ferne Ende der Übertragungsstrecke gemessen. |
ELFEXT | Equel Level FEXT ist ein Maß für das Übersprechen am fernen Ende, von dem die Paardämpfung abgezogen wird. |
Dämpfung | Die Dämpfung (Attenuation) gibt den Signalverlust auf der Übertragungsstrecke an. |
ACR | Attenuation to Crosstalk Ratio ist ein Maß für das Verhältnis zwischen Nebensprechen und Dämpfung (ACR = NEXT Dämpfung) |
Propagation Delay | Laufzeit des Signal auf der Übertragungsstrecke |
Delay Skew | Laufzeitunterschiede zwischen den einzelnen Paaren. |
Power Sum | Die Summe der Störungen, die von drei Paaren in das vierte Paar eingekoppelt werden. |
PSNEXT | Power Sum NEXT |
PSACR | Power Sum ACR |
PSELFEXT | Power Sum ELFEXT |
Die Übertragungsstrecke wurde neu definiert:
- Permanent Link
- Channel Link
Die Änderungen betreffen nur den Klasse D-Grenzwert für Permanent- und Channel-Link. Die Kat.5 Anforderungen für Kabel und Anschlusstechnik bleiben unverändert.
Die neue Norm
ISO/IEC 11801: 2001 Ausgabe 2
Gültigkeitsbereich: International
DIN EN 50173: 2001 Ausgabe 2
Gültigkeitsbereich: Deutschland
Neue Kategorien für Einzelkomponenten werden eingeführt:
- Kategorie 5E: bis 100 MHz
- Kategorie 6: bis 250 MHz
- Kategorie 7: bis 600 MHz
Neue Übertragungsklassen werden eingeführt:
- Klasse E: bis 250 MHz
- Klasse F: bis 600 MHz
- Neue Klassen für LWL
Die Struktur des Verkabelungssystems nach EN 50173
Es sind drei Verkabelungsbereiche definiert:
- Primärverkabelung (Geländebereich, Campus Backbone Cabling)
- Sekundärverkabelung ( Gebäudebereich, Building Backbone Cabling)
- Tertiärverkabelung (Etagenverkabelung, Horizontal Cabling)
Dimensionierung und Konfiguration
Etagenverteiler
- min. ein Etagenverteiler je 1000 qm Bürofläche
- in kleinen Gebäuden kann ein Etagenverteiler mehrere Etagen versorgen
Anschlussdosen
- Verteilung über die gesamte nutzbare Fläche
- zwei Anschlüsse für max. 10 qm nutzbare Fläche, je Arbeitsplatz min. 2 Anschlüsse
- je Arbeitsplatz min. ein Anschluss mit symmetrischem Kupferkabel 100
- der zweite Anschluss mit symmetrischem Kupfer- oder LWL-Kabel
Übertragungsstrecke/Link
Verteilerpanel Anschlussdose
Patchkabel Anschlussleitung
Permanent Link = Installationsstrecke
Channel Link = Übertragungsstrecke
PC Switch
Kupferkabel sollen 4-paarig sein
Etagenverkabelung (Tertiärverkabelung)
Die Kabeltypen:
Bevorzugt
- Twisted-Pair Kabel, 100
- 4-paarig, geschirmt
- Glasfaserkabel, 62,5/125 µm Multimode
Alternativ
- Twisted-Pair Kabel 150
- Glasfaserkabel, 50/125 µm Multimode
Die Kabellängen
- max. 90 m Kabellänge (unabhängig vom Kabeltyp) zwischen EV (Verteilerpanel)
Geräteanschlussdose am Arbeitsplatz
- max. 10 m Gesamtlänge für Geräteanschlusskabel und Patchkabel in jedem Link.
- max. 5 m Patchkabel im Etagenverteiler
Gelände- und Gebäudeverkabelung (Primär-Sekundärverkabelung)
Wir empfehlen folgende Kabeltypen:
- Twistedt-Pair Kabel, 100
- (S/STP-Kabel)
- Glasfaserkabel, 50/125 µm, Multimode, > 2 km Monomode
Kabellängen
- max. 2000 m zwischen Standortverteiler (SV) und Etagenverteiler (EV)
- max. 500 m zwischen Gebäudeverteiler (GV) und Etagenverteiler (EV)
- bei Verwendung von Monomode-Glasfaserkabel sind größere Entfernungen möglich
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Die Umsetzung bestehender Normen |
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